Die Studiengesellschaft für Emsländische Regionalgeschichte ist 1989 als eingetragener Verein gegründet worden. Mitglieder sind Hobby- und Berufshistoriker, die sich mit der Vergangenheit der Region Emsland/Bentheim beschäftigen. Die Satzung der Studiengesellschaft siehe hier.
Der Verein gibt die blaue Buchreihe „Emsländische Geschichte“ und die Reihe "Studien und Quellen zur Geschichte des Emslandes und der Grafschaft Bentheim" heraus. Eine Liste der bisher erschienenen Bände mit Inhaltsangabe finden Sie hier.
Die Studiengesellschaft bietet Historikerinnen und Historikern an, in der Buchreihe ihre Staatsexamens- oder Magisterarbeit zu veröffentlichen. Hobbyhistoriker können ebenfalls gern ausführliche Texte einreichen, die sonst keine Publikationschance haben. Wir widmen uns auch weniger beachteten Themen wie der Alltagsgeschichte, der Geschichte von Frauen und der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Region. Durch die Studiengesellschaft wird zu Mitgliederversammlungen eingeladen, auf denen über aktuelle Forschungen sowie Forschungsergebnisse berichtet wird und es einen Austausch über Literatur und Archiv-Quellen gibt. Den nächsten Termin finden Sie unter Termine.
Jeweils am letzten Samstag im August bietet die Studiengesellschaft eine Tagung "Emsländische Geschichte" an. Zum Programm gehören Vorträge zur Regionalgeschichte, häufig auch eine Exkursion. Ort und Termin finden Sie unter Termine. Darüber hinaus beantworten Mitglieder der Studiengesellschaft gerne Fragen zu ihrem jeweiligen Forschungsgebiet.
Ganztägige Exkursionen führten Mitglieder und Gäste der Studiengesellschaft zu unterschiedlichen, auch grenzüberschreitenden Themen in die nähere und weitere Umgebung. Weitere Informationen dazu hier.
In den Jahren 2008 und 2009 hat die Studiengesellschaft zusammen mit der Historische Vereniging Zuidoost-Drenthe und dem Emsländischen Heimatbund ein Symposium "Geschichte ohne Grenzen - Historie zonder grenzen" veranstaltet. Diese grenzübergreifende, mehrsprachige Veranstaltung soll in den nächsten Jahren fortgesetzt werden. Weitere Informationen dazu hier.
Ein Schwerpunkt unserer Arbeit ist das Projekt "Biographien zur Geschichte des Emslandes und der Grafschaft Bentheim". Die Lebensläufe wichtiger Persönlichkeiten, die dem Emsland oder der Grafschaft Bentheim verbunden waren, werden in der „Emsländischen Geschichte“ veröffentlicht. Bisher arbeiten über 40 Mitarbeiter an dem Projekt mit, weitere Interessierte sind herzlich willkommen. Eine Liste der bereits veröffentlichten Biographien finden Sie hier. Um die Lebensläufe einheitlich zu gestalten, haben wir ein vorgegebenes Raster erstellt. Wer mitarbeiten möchte, kann sich gerne über das Kontaktformular an uns wenden.
Möchten Sie selbst einen Beitrag verfassen oder eine Biographie veröffentlichen?
Hier geht es zu den Redaktionsrichtlinien für Artikel und Lebensläufe für das Projekt „Biographien zur Geschichte des Emslandes und der Grafschaft Bentheim“und zu den Richtlinien zur Abfassung von Manuskripten für die Reihe „Emsländische Geschichte“ der Studiengesellschaft für Emsländische Regionalgeschichte.
Schwerpunkt des diesjährigen Bandes sind das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren und genealogische Forschungen. Seitenstärkster Beitrag ist Helmut Lensings Zusammenstellung von bislang unbekannten Zeitzeugenberichten aus Schulchroniken des Emslandes. Sie führen bildlich vor Augen, wie ab dem Herbst 1944 abertausende Volkssturmmänner, HJ-Angehörige, Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter die so genannte Emsstellung – auch als Emswall bezeichnet – links der Ems durch monatelanges Schanzen schufen, um die vorrückenden alliierten Truppen an der Westgrenze des Reiches aufzuhalten. Zudem schufen sie Schützengräben und Panzersperren entlang von Straßen – alles vergeblich, wie sich zeigte, als die Front die Region überrollte. Auch diese Phase, die in einigen Regionen mit schweren Kämpfen verbunden war, oder die nachfolgenden Wochen eines gesetzlosen Zustands werden durch die Zeitzeugenberichte und vor allem Fotos aus kanadischen Beständen wieder lebendig. Der gebürtige Papenburger und Grimmepreis-Träger Paul Meyer schildert, wie sich Anfang 1945 der spätere Kriegsverbrecher Willi Herold dank einer gefundenen Hauptmannsuniform als falscher Hauptmann vor der nahenden Front von der Obergrafschaft bis zum Lager Aschendorfermoor durchschlug, dabei andere versprengte Soldaten sammelte und nur aufgrund der Uniform trotz seines nahezu jugendlichen Alters als Autoritätsperson anerkannt wurde.
Zwei umfangreiche Beiträge widmen sich genealogischen Forschungen. Hans Jürgen Hilling untersucht die Geschichte der evangelischen Pastorendynastie Bothe aus Aschendorf, die Wurzeln in Südoldenburg hat und ausgehend von Henrich Bothe (+ 1638) in den nördlichen Niederlanden hohe Positionen erlangte. Alois Pöttker ist den Vorfahren von Brigitta von Langen (1595-1664) aus Sögel auf der Spur, der Stamm-Mutter des bekannten emsländischen Beamtengeschlechts Behnes.
Im Bereich „Natur und Umwelt“ bietet der bekannte Naturfotograf Andreas Schüring wieder exzellente Bilder zu seinem Beitrag über die Erforschung von Zwergschwänen in unserer Region. Ein weiterer Artikel von Helmut Lensing beschäftigt sich mit einem seltenen und farbenprächtigen Schmetterling, den Schwalbenschwanz.
Im biografischen Teil entreißt Ulrich Adolf die aus Meppen stammenden nationalliberale Romanautorin Mathilde Raven, in der Mitte des 19. Jahrhunderts zu großer Bekanntheit gelangt, der Vergessenheit. Paul Thoben widmet sich ausführlich Leben und Werk einer der ersten Plattdeutsch schreibenden Romanautoren der Region, dem Geistlichen Bernhard Köster, der im Hümmlinger Dorf Lahn geboren wurde. Einige seiner Werke werden bis heute noch aufgelegt.
Bernhard Fritze, gebürtig aus Lingen stammend, wird hingegen noch vielen als Frerener Heimatforscher und Ehrenbürger sowie als Zeitzeuge regionaler Geschehnisse persönlich bekannt sein. Josef Graven erhellt dessen Leben und Werk.
Im letzten Band war schon von den polnischen Stadt Maczków die Rede, wie Haren in der direkten Nachkriegszeit hieß. Rüdiger Ritter beschäftigt sich nun damit, wie ein beachtlicher Teil der Bewohner, nämlich weibliche Mitglieder der polnischen Heimatarmee, nach dem Warschauer Aufstand 1944 in das Emslandlager Oberlangen und nach der Befreiung nach Maczków gelangten. Er beschreibt auch, wie die Frauen das Leben in der Gefangenschaft und der neuen Freiheit bewältigten.
Der Münsteraner Historiker Thomas Küster führt die Leser zurück in die 1990er-Jahre. Er untersucht, wie sich die deutsche Wiedervereinigung und die Blockauflösung auf die Grafschaft Bentheim, dem westlichsten Landkreis Niedersachsens, im Vergleich zu (Ost-)Westfalen auswirkte. Dazu thematisiert er die deutsch-deutsche Migration, die Wirtschaftsentwicklung, die Auflösung von Militärstandorten – so auch der Bundeswehrdepots in Klausheide und Itterbeck – , aber ebenso den vergeblichen Kampf für ein Ende des Bombenabwurfplatzes Nordhorn-Range. Zwar zogen die Briten schließlich ab und die kleine Kaserne der Royal Air Force in Nordhorn konnte für den Bau von Privathäusern genutzt werden, doch die Bundeswehr betreibt Nordhorn-Range bis heute.
In ein unbekanntes Kapitel der Verkehrsgeschichte vertieft sich Manfred Fickers. Anhand von Notlandungen untersucht er die Anfänge des Luftlinienverkehrs über das Emsland während der Weimarer Republik.
Lokales Brauchtum ist das Thema eines längeren Aufsatzes von Bernhard Herbers. Seit nahezu einhundert Jahren gibt es in Haselünne einen imposanten Nikolausumzug. Die Geschichte von den Anfängen bis heute beleuchtet sein Beitrag.
Studiengesellschaft für Emsländische Regionalgeschichte (Hrsg.),
Emsländische Geschichte 32,
Meppen 2025, ISBN 978-3-9826952-0-4,
500 Seiten, 25,00 Euro (zzgl. Versandkosten)
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